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Mentalesisch: Das sogenannte "Mentalesisch" (Sprache des Geistes) ist eine Sprache, von der angenommenen wird, dass sie für die Informationsverarbeitung im Gehirn gebraucht wird. Sie soll sich von der Alltagssprache unterscheiden, was eine zweifache Übersetzung nötig machen würde. Kritiker wenden ein, dass dies die Erklärungen lediglich verkompliziert bzw. dem Gehirn eine höhere Arbeitsleistung abverlangt, als nötig wäre. Bekannt geworden das Homunculus-Argument gegen die Sprache des Denkens. Der ursprüngliche Vorschlag stammt von J. Fodor. Jerry Fodor. (1975). The Language of Thought. Harvard University Press. H. PutnamVs Mentalesisch erklärt nichts und verschiebt nur das Problem. R. SearleVs Regress der Homunculi. R. Rortys Lösung ist eine Hierarchie von einfacheren Homunculi.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Steven E. Boer über Mentalesisch – Lexikon der Argumente

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Gedankensprache/Mentalesisch/Boer: Wenn es sie gibt, würden die singulären Termini die Präsentation und die Formeln das Ausdrücken übernehmen.
>Singuläre Termini
.
Das fassen wir in (D5) zusammen:

(D5) R ist eine begriffs-abhängige Relation = für jedes Objekt x und y, dass x die Relation R zu y hat, beinhaltet (entails) für eine Repräsentation z und eine
I 17
verhaltens-bestimmende Relation Q:
a) a hat Q zu z und
b) entweder (i) z bildet y auf x (d.h. z ist oder enthält etwas, das y für x repräsentiert) oder
(ii) z drückt y aus (d.h. z ist eine Repräsentation mit einer Erfüllungsbedingung die sie von y ) und
c) für jede Repräsentation r die y abbildet oder ausdrückt, ob x Q zu r hat, hängt davon hab, ob r eine oder mehrere intrinsische Eigenschaften eines gewissen Bereichs hat (d.h. es gibt eine Menge F von intrinsischen Merkmalen von x’ Repräsentationen so dass , für jede Repräsentation r die y für x abbildet hat x Q zu r gdw. r ein Merkmal aus F exemplifiziert).
>Gedankenobjekte, >Repräsentation, >Exemplifikation.
Bsp jemand heiraten wollen. Das verlangt unter anderem gewisse visuelle Impressionen, eine verhaltens-bestimmende Relation, aber nicht bestimmte andere visuelle oder auditive Impressionen. Dann sagen wir, dass die Relation unter einer bestimmten Spezifikation besteht.
Das ist in perfekter Übereinstimmung mit (T2).
Problem: aus (P2) scheint zu folgen, dass Bsp Ödipus:

(14) Die Mutter von Ödipus exemplifiziert die Eigenschaft ein Ding zu sein, dass Ödipus es heiraten will.

I 18
Aus (P3) schließen wir (15)

(15) Ödipus will die Mutter von Ödipus heiraten.

Lösung: Unterscheidung von
a) starker/notionaler Lesart: berichtet, wie Ödipus die gewünschten Zustand versteht
b) schwächerer/relationaler Lesart: zeigt bloß welche Objekte involviert sind, ohne darauf einzugehen, was Ödipus von ihnen denkt.
>Opazität, >Intensionalität, >Glauben, >Referenz, >Wissen, >Verstehen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Boer I
Steven E. Boer
Thought-Contents: On the Ontology of Belief and the Semantics of Belief Attribution (Philosophical Studies Series) New York 2010

Boer II
Steven E. Boer
Knowing Who Cambridge 1986

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